Sturm und Sonne

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Bild: Ann Lauer

Heute wäre dein 24. Geburtstag. Ein Tag, der uns jedes Jahr neu innehalten lässt, mit Wehmut, aber auch mit Dankbarkeit.

Heute Morgen war der Himmel wütend. Das Gewitter kam so plötzlich, als wollte es uns warnen: Nicht heute. Nicht so. Doch wir hatten schon alles vorbereitet: Apfelkuchen mit Sahne und Waffeln wie aus Kindertagen.

Und dann riss der Himmel tatsächlich auf. Die Sonne fiel warm und golden in den Garten an der Wupper, als hättest du sie geschickt.

Wir saßen draußen mit Freunden, Patentante und Großeltern. Wir erzählten von dir und davon, wie deine Geschichte immer noch Menschen bewegt. Und wir spüren dann: Es macht Sinn, dass wir noch hier sind, ohne dich. Dass wir etwas weitergeben können von dem, was du uns geschenkt hast.

Manchmal merken wir: Das Schönste ist nicht das Große, nicht das Perfekte. Sondern genau das: ein Tag, der stürmisch beginnt und dann doch noch Licht findet. Ein Tisch voller Menschen, die dich kannten. Und Kinder, die geboren wurden, nachdem du gegangen warst, und doch durch unsere Erzählungen von dir wissen. Und die Gewissheit, dass du irgendwo mit uns lachst; zwischen Sturm und Sonne, zwischen uns.

Heute warst du da. Und wir sind dankbar: für die Jahre, die wir mit dir hatten, für die Spuren, die du hinterlassen hast, und für alles, was wir weitertragen dürfen. Dein Leben erinnert uns: Auch im Sturm bricht die Sonne durch. Und die Liebe bleibt.

Vielleicht macht dieser Tag auch anderen Mut, kurz innezuhalten, das Kostbare im Alltag zu sehen. Sich zu erinnern, dass jeder Augenblick zählt – gerade dann, wenn er zwischen Sturm und Sonne liegt.

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